Detlev und seine Tommy

Den Zustand zu viele Gitarren zu besitzen gibt es nicht. Vielleicht könnte man einschränkend sagen, zu viele schlechte Gitarren nehmen Platz weg, aber das ist auch nur dann ein Problem, wenn man keinen Platz hat. Und was genau ist eine “schlechte” Gitarre? Diese hier sicherlich nicht.

Im September 2013 fand ich dieses Prachtstück. Sie stand in Tommy`s Guitar Lounge in Viersen. Eigentlich hatte ich vor, mir von Tommy eine Gitarre bauen zu lassen, doch der Meister war anderer Meinung. Ich musste eine lange Befragung über mich ergehen lassen, was für Musik ich mache und wie ich spiele. Anschließend wurde ich dann über das Risiko aufgeklärt, dass wenn wir eine Gitarre nach meinen Vorgaben bauen, klingt sie vielleicht nicht so wie ich das brauche. Er verschwand in der Werkstatt und kam mit dieser Axt wieder.

Er übergab Sie mir mit den Worten: “Das Holz hat nur für zwei Gitarren gereicht, die andere spielt der Gitarrist von Supertramp.” Seitdem sind wir unzertrennlich.

Tom’s Schlagwerk

Mein Schlagzeug ist ein Set von Pearl aus der Export Serie, welches sich durch seine Vielfältigkeit auszeichnet – ob im Proberaum, auf der Bühne oder im Studio. Das Set ist mit Evans-Fellen bestückt, die einen schönen warmen, tiefen und satten Sound mit den Kesseln erzeugen. Ich spiele Cymbals von Stagg und Masterworks. Beide Serien sind aus B-20 Bronze und handgehämmert und erzeugen einen schönen dynamischen Sound.

Das Finish ist im zeitlosen Jet Black.

Klaus mit seinem Bass

Beim Thema Bass war ich immer hin und hergerissen. Sicher war nur eins: das knappe Budget. Sonst wären nostalgische Schwärmereien für Rickenbacker und Co. vielleicht kein Traum geblieben.

Per Zufall stieß ich auf die Website gitarrenelektronik.de von Helmut Lemme. Von der  fach- und sachkundigen Betrachtung des Themas angesprochen, kaufte ich mir sein Buch “Gitarrenelektronik”. Helmut Lemme zeigt sehr kompetent auf, dass hinter vielen “Kultmarken” nicht selten Gitarrenkonzepte und Materialien stecken, die den hohen Preis nicht rechtfertigen. Moderne Fertigung und Elektronik ermöglichen auch zu einem kleineren Preis guten Instrumentenbau. Entscheidend sind letztlich der Klang und die Bespielbarkeit des Instruments.

Nach langem Hin und Her meine ich nun einen Bass gefunden zu haben, der wirklich gut verarbeitet, durch seinen Vorverstärker variabel einzustellen und angenehm zu spielen ist: Der Marcus Miller Bass von Sire.

Wenn’s denn mal fünf Saiten sein müssen, greife ich noch auf einen alten Hamer zurück – auch nicht schlecht.

Beim Thema “Basseffekte” gibt es natürlich viele Meinungen – gerade in Abhängigkeit von der Musik oder dem benötigten Soundspektrum. Ich halt’s gerne einfach: Neben dem Instrument braucht es noch einen guten Kompressor und einen neutralen Amp. Der Bass ist für mich weniger Soundmaschine, als rythmisches Rückgrat im Dienste des Ganzen. Oft reicht es, ihn mehr zu spüren als zu hören. Die Tonalität kann mit dem Lehle-Kompressor – dank zweier Bänder – über den Kompressionsgrad und die Frequenzeinstellung ausreichend variiert werden.

Aber vielleicht kommt demnächst noch eine “Zerre” dazu.

Gert’s Perle

Ich weiß schon nicht mehr genau, wann ich sie gekauft habe. Mein allererstes Rockkonzert spielte ich noch auf einer Klassik-Gitarre (mit Nylonsaiten und Mikro) im Pausenhof unserer Schule. Aber schon auf unserem nächsten Konzert hatte ich die Pearl Les Paul Kopie (ich wusste überhaupt nicht, dass es Pearl Gitarren gibt) – gekauft in einem Athener Musikladen für damals umgerechnet ca. 450 Mark.

Zurück in Deutschland und nach unserem Abschiedskonzert spielte ich nur noch sporadisch, die Gitarre wurde dann ca. 30 Jahre mehr oder weniger nicht benutzt. Seit 2009 hatte ich ja eine Fender, daher beachtete ich das alte Schmuckstückchen erstmal nicht mehr. Nach dem dem Einstieg bei ATZ ließ ich das “Pearlchen” nochmal generalüberholen. Das Teil war komplett verstaubt, die Saiten angerostet und die Knobs funktionierten nicht mehr.

Mit der Einschätzung des Gitarrenbauers – “wenn du die nicht mehr willst, ich würde sie dir abkaufen” hatte ich überhaupt nicht gerechnet. Seitdem spiele ich meine alte Pearl (immerhin Perlmuttintarsien im Head) wieder intensiv und öfter als meine Strat.